In Südamerika wird Amarant schon seit Tausenden von Jahren angebaut. Trotzdem tauchen die Samen noch relativ selten auf unseren Tischen auf. Bei den alten Mayas und Azteken war Amarant eine heilige Pflanze. Die Krieger glaubten, dass sie ihnen die Kraft gab, die sie zum Kämpfen brauchten. In Europa wurde die Pflanze lange Zeit nicht beachtet und hauptsächlich als Zierpflanze behandelt. Woher die Behauptung, dass Amarant ein Superfood ist?
Amarant – was ist das für eine Pflanze?
Im 21. Jahrhundert wurde entdeckt, dass Amarant viele gesundheitsfördernde Eigenschaften hat. Amarant ist eine Pflanzenart aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse und wird deshalb auch Fuchsschwanz genannt. Die Pflanze gehört zu den Pseudogetreiden. Ihre Samen haben hat eine ähnliche chemische Zusammensetzung wie Getreide, aber einen viel höheren Nährwert.
Es gibt sechzig Arten von Amarant, aber die meisten davon sind ungenießbare Unkräuter. Von den essbaren Arten werden die Samen verwendet, die eine hellbraune oder gelbe Farbe haben und etwas größer als Mohnsamen sind. Auch die jungen Triebe und Blätter sind zum Verzehr geeignet. Amarant ist sehr nützlich für das Ökosystem, denn er absorbiert doppelt so viel Kohlendioxid wie andere Pflanzen.
Das Superfood Amarant – Nährwerte
Amarant ist mit rund 370 kcal pro 100 Gramm nicht besonders kalorienarm. Seine Körner sind jedoch reich an Nährstoffen und Weizen, Roggen oder Gerste weit überlegen. In 100 Gramm finden wir:
- 14 g Eiweiß
- 7 g Fett
- 65 g Kohlenhydrate
- 7 g Ballaststoffe
- 159 mg Calcium
- 7,5 mg Eisen
- 248 mg Magnesium.
Der Eisengehalt deckt 75 % des Tagesbedarfs und übertrifft damit fast alle Pflanzen. Amarant ist eine sehr wertvolle Quelle für viele Mineralstoffe, insbesondere für Calcium (15 % des Tagesbedarfs), Kalium, Phosphor und Magnesium (77 % des Tagesbedarfs).
Das Superfood Amarant – das Getreide des 21. Jahrhunderts?
Amarant unterstützt dank seiner hohen Konzentration an B-Vitaminen und Magnesium das Nervensystem. Er empfiehlt sich besonders bei Müdigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisproblemen und mildert die Auswirkungen von Stress. Durch seinen hohen Gehalt an Calcium, aber auch an Phosphor und Vitamin K beugt er wirksam Osteoporose vor und wird besonders für ältere Menschen und Frauen in den Wechseljahren empfohlen.
Auch für Kinder ist er wichtig, denn er ermöglicht eine gute Mineralisierung der Knochen. Der Ballaststoffgehalt von Amarantsamen ist doppelt so hoch wie der von Weizenkörnern. Ballaststoffe fördern die Arbeit des Verdauungssystems. Sie beschleunigen den Stoffwechsel, verbessern die Darmfunktion und helfen beim Abnehmen.
Sie fördern auch die Entwicklung der richtigen Mikroflora, deshalb lohnt es sich vor allem während einer Antibiotikatherapie, das Superfood Amarant in den Speiseplan aufzunehmen. Die in Amarant enthaltenen Ballaststoffe helfen, den Fettstoffwechsel des Organismus zu regulieren.
Die Samen haben einen niedrigen glykämischen Index und enthalten komplexe Zucker. Sie haben eine blutzuckersenkende Wirkung, d. h. nach dem Verzehr sinkt der Blutzuckerspiegel. Amarant enthält Proteine mit einer guten Aminosäurezusammensetzung. Deshalb wird er besonders für Kinder, Vegetarier und Sportler empfohlen.
Das Eiweiß der Samen enthält exogene Aminosäuren im richtigen Verhältnis, darunter Lysin. Dieses Protein hat eine hohe Assimilierbarkeit und sein Gehalt wird unter Anwendung geeigneter technologischer Prozesse nicht reduziert. Es hat eine höhere biologische Wertigkeit als Milcheiweiß, so dass es von Personen mit Laktoseintoleranz als Milchersatz verwendet werden kann.

Kleine Samen mit großer Kraft
Diese kleinen, kraftgeladenen Samen sind eine Quelle wertvoller Vitamine und Aminosäuren. Sie enthalten Folsäure, die besonders für schwangere Frauen empfohlen wird. Amarant ist glutenfrei und somit die perfekte Wahl für Personen, die unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten und -allergien sowie Zöliakie leiden.
Er hat auch eine pilztötende Wirkung, d. h. er ist ein natürliches Antibiotikum. Die in Amarantsamen enthaltenen Lipide liefern ungesättigte Fettsäuren (Linolsäure und Linolensäure). Der Organismus kann Linolsäure nicht selbst synthetisieren, deshalb ist es wichtig, linolsäurehaltige Produkte zu konsumieren.
Der Gehalt an gesättigten Fettsäuren ist gering. Amarantsamen enthalten zudem Squalen – ein Antioxidans, das die Zellalterung hemmt und den Reinigungsprozess des Organismus unterstützt. Es senkt den Cholesterin- und Triglyceridspiegel im Blut, erhöht das sogenannte gute Cholesterin und hat eine positive Wirkung auf die Leber. Durch Pressung gewonnenes Amarantöl enthält zehnmal mehr Squalen als Olivenöl.
Amarant kann eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System haben. Die in den Samen enthaltenen Rutin, Ascorbinsäure und Flanoide dichten die Blutgefäße ab und verhindern so die Bildung von Besenreisern und Krampfadern. Die Pflanze enthält eine hohe Konzentration an Vitamin A und Carotinoiden, die wirksam vor grauem Star schützen und Makuladegeneration vorbeugen.
Sie sollte darum ein Bestandteil der Ernährung von Personen sein, die viel Zeit am Computer verbringen. Es besteht wohl kein Zweifel mehr daran, dass das Superfood Amarant unsere Ernährung erheblich bereichern kann.
Verwendung – das Superfood Amarant in der Küche!
Amarantsamen haben einen leicht nussigen Geschmack. Amarant sollte nach einer Wärmebehandlung verzehrt werden. In den Geschäften finden Sie Amarantsamen, -mehl und -öl sowie gepufferten Amarant. Amarant kann gekocht als Brei oder in Form von Frühstücksflocken gegessen sowie als Mehl zum Backen von Brot, Brötchen und Kuchen verwendet werden.
Amarantmehl hält Backwaren länger frisch und macht mögliche chemische Zusätze überflüssig. Es beeinflusst die Struktur und Weichheit von Backwaren. Gekochte Samen können zu Hauptgerichten hinzugefügt werden und Kartoffeln oder Reis erfolgreich ersetzen. Sie eignen sich auch hervorragend als Beilage zu Salaten, Suppen oder vegetarischen Koteletts.
Gepufferter Amarant ist expandierter Amarant, was bedeutet, dass er einer Temperatur- und Druckbehandlung unterzogen wurde. Das Getreide wird unter hohem Druck aufgeblasen und getrocknet. Das Produkt ist verzehrfertig, es kann z.B. direkt in Joghurt oder Desserts gegeben werden. Es kann ein schneller und nahrhafter Snack sein.
Das Superfood Amarant – nicht nur auf dem Teller!
Amarant wird nicht nur in der Küche, sondern auch in der pharmazeutischen Industrie verwendet. Er ist ein Bestandteil von Medikamenten gegen Magenprobleme, Geschwüre und Arteriosklerose sowie von pilz- und entzündungshemmenden Präparaten. In der Kosmetikindustrie dient er als Bestandteil von Balsamen, Schönheitscremes und Verjüngungsmasken.
Masken und Abkochungen aus Amarantsamen und -sprossen haben eine adstringierende und antiseptische Wirkung und beseitigen Rötungen und Reizungen. Das liegt an dem in den Samen enthaltenen Squalen, das die Wundheilung beschleunigt und Mikroschäden der Haut beseitigt.
Solche Kosmetika verbessern das Hautbild, spenden Feuchtigkeit, regenerieren, straffen und verlangsamen die Alterungsprozesse. Amarant pflegt auch das Haar, verbessert seine Struktur und verleiht Glanz, verhindert Haarausfall und unterstützt dank des in ihm enthaltenen Lysins die Behandlung von östrogenbedingter Alopezie. Darum sollten Sie die kleinen Samen mit großer Kraft nicht nur in der Speisekammer, sondern auch in der Kosmetiktasche haben.